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Forschungsergebnisse

Hier werden laufend die unterschiedlichen Forschungsergebnisse kommuniziert.

Forschungsverbund

Der Fachverband Schweiz koordiniert einen Forschungsverbund mit dem Übertitel «Wirksamkeit und Qualitat von Sozialpädagogischer Familienbegleitung» (2015 – 2022).

Seit Sommer 2015 wurden von den Forschungsteams bisher insgesamt sieben Forschungsprojekte gestartet.
  • Ausgangslage

    Im Anschluss an die Fachtagung zu Wirkung und Qualität von SPF im Januar 2015 haben der Fachverband und die beteiligten Fachhochschulen Sozialer Arbeit festgestellt, dass in wissenschaftlicher Hinsicht in der deutschen Schweiz Grundlagenwissen zu SPF fehlt. Um das zu ändern, schufen Forschende der Fachhochschulen zusammen mit dem Fachverband einen Forschungsverbund.

    Der Forschungsverbund wird vom Fachverband koordiniert, während die Fachhochschulen die einzelnen Forschungsprojekte durchführen und deren Finanzierung sichern. Der Fachverband vermittelt den Feldzugang, also vor allem die Zusammenarbeit mit den Anbietern von SPF und die Zusammenarbeit mit aktuell und früher begleiteten Familien. Diese enge Zusammenarbeit von wissenschaftlicher Forschung und Praxis wird ideell und finanziell von Jacobs Foundation und vom BSV (Geschäftsfeld Familie, Generationen und Gesellschaft) unterstützt.

     

  • Ziele

    Hauptziel des Forschungsverbundes ist es, empirisch fundierte Erkenntnisse zu gewinnen, die das Potenzial haben, den Nutzen von SPF für die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien zu vergrössern. Gelingt dies, so tragen die Forschungsergebnisse dazu bei, dass SPF durch massgeschneiderte Unterstützung vor Ort die adressierten Familien intensiv stärken und zur Selbsthilfe befähigen kann. Auf diese Weise sollen belastete Kinder und Jugendliche auf nachhaltige Weise bessere Entwicklungschancen erhalten.

    Parallel dazu entsteht ein zweiter wichtiger gesellschaftlicher Nutzen, der letztlich wieder den unterstützten Familien zum Vorteil gereicht: Effektivität und Effizienz von SPF werden überprüfbarer. Ihre Wirksamkeit kann deutlicher definiert werden. Die staatlichen Stellen können den Einsatz von SPF besser indizieren und die Kostenfolgen besser dosieren und legitimieren. Die Anbieter von SPF können ihre Konzepte und Qualitätsmerkmale auf wissenschaftliche Ergebnisse abstützen und dadurch potenziell weiterentwickeln.

  • HSLU Hochschule Luzern 1

    «Arbeits- und Handlungsprinzipien der Sozialpädagogischen Familienbegleitung»
    (Juni 2015 – Juni 2016)

    Dieses Projekt ist abgeschlossen, die Umsetzung mittels Leitbild-Diskussion, -Verabschiedung und -Umsetzung im Rahmen des Fachverbandes ist erfolgt und hat eine Überarbeitung der Aufnahmekriterien des Fachverbandes nach sich gezogen. Die Ergebnisse der Studie sind in der Zeitschrift Sozialpädagogik 16 (1) publiziert. Die Arbeits- und Handlungsprinzipien dienen als wissenschaftliche Basis in weiteren Forschungsprojekten.

    Forschungsleiter war Prof. Dr. Marius Metzger.

    Zusätzliche Übersicht zum abgeschlossenen Projekt der HSLU

  • FHNW Basel, Fachhochschule Nordwestschweiz

    «Wirkungen und Wirkfaktoren der Sozialpädagogischen Familienbegleitung auf das Familiensystem und seine Netzwerkressourcen (WiWiSPF
    (April 2017 – September 2020)

    Finanziert vom SNF: Der qualitative Teil der Studie «Multisystemische Wirkungsanalyse MWA» hat im April 2017 gestartet, der quantitative Teil «Soziale Netzwerkanalyse SNA» startete im April 2018. Beide Untersuchungsstränge sind darauf ausgelegt, massgebliche Einflussfaktoren hinsichtlich der Wirksamkeit von familienaufsuchenden Interventionen zu identifizieren.

    Forschungsleiter ist Prof. Dr. Heinz Messmer.

  • FHNW Olten, Fachhochschule Nordwestschweiz

    «Vertrauen im Kindesschutz»
    (Nov 2017 – März 2021)

    Finanziert vom SNF: Dieses vorbestehende Projekt wurde im Februar 2018 aufgrund von Synergie-Gedanken und aufgrund der Notwendigkeit von Koordination des Zuganges zu Klientenfamilien neu in den Forschungsverbund aufgenommen. Das Projekt untersucht eine kleine Zahl von ca. 10 Verläufen von SPF im Zwangskontext in Bezug auf die Fragen, welche Bedeutung Vertrauen für die Arbeit der Fachpersonen der SPF mit Familien hat und wie Vertrauen zwischen den Beteiligten entsteht, wenn die Zusammenarbeit verordnet und ursprünglich nicht erwünscht ist.

    Forschungsleiter ist Prof. Dr. habil. Roland Becker-Lenz.

  • HSLU Hochschule Luzern 2

    «Zuweisung zur Sozialpädagogischen Familienbegleitung: Indikation, Nutzwert und Rentabilität»
    (Januar 2018 – Mai 2020)

    Finanziert von der Jacobs Foundation und von der HSLU. Teilprojekt 1 (Erarbeitung von Indikations- und Gewichtungskriterien) ist beendet, Teilprojekt 2 (Testlauf mit Erprobung des Instrumentes) ebenfalls, so dass jetzt ein validiertes Manual für die SPF-Indikation vorliegt. Für das Teilprojekt 3 (Berechnung der Rentabilität) stellen die Forschenden der Erfa vom 20.09.2019 die Methoden vor, wie sie diese Nutzen- und Rentabilitätsberechnungen anstellen werden. Wir schätzen es sehr, dass Methoden und Erwartungen sorgfältig abgeglichen werden. Die Resultate des Projektes werden von verschiedenen Akteuren mit grosser Spannung erwartet, weil in Bezug auf die Wirksamkeit von SPF auch finanzielle Aussagen gemacht werden.

    Forschungsleiter ist Prof. Dr. Marius Metzger.

    Zusätzliche Übersicht zum Projekt der HSLU

  • ZHAW, Zücher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

    «Wirksamkeit sozialpädagogischer Familienbegleitung im Kontext des Kindesschutzes: Eine quasi-experimentelle Felduntersuchung mit natürlichen Gruppen»
    (April 2018 – März 2022)

    Finanziert vom SNF. Auch dieses Projekt ist mit den vorgesehenen 100 Verlaufsanalysen mit SPF und parallel dazu mit einer Vergleichsgruppe von 100 Familien ohne SPF (mit vergleichbarer Indikation) umfangreich und anspruchsvoll.

    Forschungsleiter ist Prof. Dr. David Lätsch (SNF | P3 Forschungsdatenbank).

  • OST – Ostschweizer Fachhochschule, Campus St. Gallen

    «Doing SPF» oder «Gelingende Erziehung in der SPF – eine Aktenanalyse»
    (Herbst 2019 – ca. Sommer 2021)

    Diese Studie will mit einer vergleichenden Aktenanalyse abgeschlossene SPF-Aufträge je aus den Jahren 2018 und 2008 untersuchen im Hinblick auf die Frage, was aus Sicht der SPF «Gelingende Erziehung» darstellt zu den zwei Messzeitpunkten. Damit können die in der Praxis existierenden Annahmen über gelingende Erziehung erhoben, hinterfragt und neu ausgerichtet werden.

    Forschungsleiterin ist Simone Hengartner.

  • HSLU Hochschule Luzern 3

    «Finanzierung ambulanter Hilfen am Beispiel Sozialpädagogische Familienbegleitung»

    Das Projekt untersucht in einer Vorstudie (November 2019 – Juni 2021), wie SPF in den Kantonen der Schweiz finanziert wird und welches die Beitragsregelungen für die unterstützen Familien sind. In der folgenden Hauptstudie wird dann die Hypothese untersucht, dass Familien diese ambulanten Hilfen trotz vorhandener Veränderungsmotivation aufgrund der Aversion gegenüber finanziellen Verlusten ablehnen. Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich ein allfälliger Zusammenhang zwischen Kosten und Ablehnung respektive Zustimmung zur Sozialpädagogischen Familienbegleitung auch statistisch nachweisen lässt, respektive ob dieser Zusammenhang mit anderen Variablen in einem rechnerischen Zusammenhang steht.

    Forschungsleiter ist Prof. Dr. Marius Metzger.

  • Ausblick

    Aufgrund der Planung der Studien erwarten wir den grossen Teil der Ergebnisse in den Jahren 2020 und 2021. In dieser Zeit schafft der Forschungsverbund einen Rahmen, das gewonnene Wissen zu überschauen und damit einhergehend eine konstruktiv-kritische Diskussion von Praxisrelevanz und Anwendbarkeit in der Arbeit von Zuweisenden, Kostenträgern und weiteren Involvierten zu ermöglichen. Schliesslich werden im letzten Jahr des Forschungsverbundes 2022 Handlungsimpulse an die Mitglieder des Fachverbandes entwickelt, welche den Anbietern von SPF die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis ermöglichen.

    Nach und nach werden an dieser Stelle von 2020 bis 2022 die Forschungsergebnisse und deren Wirkungen für die Praxis veröffentlicht.

  • Kontakt

    Andreas Rhyner

    Koordinator Verbundforschungsprojekt
    Tel. 071 988 63 18

    SPF Fachverband Sozialpädagogische Familienbegleitung Schweiz
    c/o VORSA - Soziale Arbeit vor Ort
    Im Bahnhof
    9620 Lichtensteig